Am 23. Oktober 2024, dem zweiten Tag des Foresight Workshops im Spreefeld Berlin, kamen die Mitglieder des DIANA-T Konsortiums zusammen, um Zukunftsszenarien für den Tourismus zu entwerfen und konkrete Visionen zu entwickeln. Im Fokus stand die Frage, wie sich die europäischen Digitalisierungsziele bis zum Jahr 2030 auf die Tourismusbranche auswirken könnten und wie sich neue Technologien in reale Erlebnisse und Dienstleistungen für Reisende und Gastgeber*innen übersetzen lassen.
Der Workshop begann mit einer Reihe anregender Impulsvorträge, die den Blick auf die globalen Trends im digitalen Tourismus lenkten: Dr. Karlheinz Steinmüller, Zukunftsforscher, gab zunächst Einblicke in die möglichen Entwicklungen der Branche bis 2050 und betonte, wie Tourismusanbieter sich bereits heute für eine digitalisierte Zukunft aufstellen können. Anschließend führte Ziyi Huang, Wirtschaftsingenieurin und Expertin für den chinesischen Markt, die Teilnehmenden durch Chinas innovative Tourismusstrategien und beleuchtete, wie Technologien dort bereits erfolgreich zur Anwendung kommen. Zum Abschluss der Vortragsreihe berichtete Jasmin Mühlbach, eine Reisebloggerin die unter @rediscoverbrandenburg ihre Erfahrungen teilt, von ihren Erfahrungen mit digitalen Services und den neuen Möglichkeiten, die diese für das Reiseerlebnis in Brandenburg schaffen.
Diese Perspektiven boten den perfekten Ausgangspunkt für eine intensive Gruppenarbeit, in der die Teilnehmerinnen konkrete Szenarien und Personas entwickelten, die den Tourismus im Jahr 2030 abbilden. Die Work-Sessions gliederten sich in zwei Runden: In der ersten Runde betrachteten die Kleingruppen die Sicht der Gastgeberinnen und untersuchten, wie Serviceangebote durch Digitalisierung und Datenräume erweitert werden könnten. Anhand von individuell erarbeiteten Personas erstellten die Teilnehmenden Profile, die verdeutlichten, welche Technologien Serviceanbietern helfen und wie diese das Erlebnis für Gäste verbessern könnten. Anschließend wurden ihre Ideen auf den bekannten skizziert und visualisiert. Besonderer Clou: Wie die Personas wurden auch unserer Konsortial Mitgleider von der talentierten Illustratorin Lilya Matveeva @risburlit festgehalten und können zur alternativen Dokumentation genutzt werden.
Die zweite Runde wechselte dann die Perspektive und setzte den Fokus auf die Reisenden: Die Teilnehmenden arbeiteten in Kleingruppen daran, das Reiseerlebnis aus Sicht der Tourist*innen zu gestalten und zu erforschen, wie sich Technik und Daten auf die Customer Journey auswirken könnten. Besonders die Visionen zur Rolle von Datenräumen wurden in dieser Runde ausführlich betrachtet, denn in einem optimistischen Szenario für das Jahr 2030 sollen Datenräume nicht nur den Austausch von Informationen ermöglichen, sondern auch Datenökonomien und datenzentrierte Geschäftsmodelle fördern.
Der Tag endete mit einer Abschlussrunde, in der die Ergebnisse aus den Gruppen zusammengetragen und reflektiert wurden. Die lebhaften Diskussionen lieferten viele Denkanstöße und konkrete Ideen für zukünftige touristische Angebote, die aus den erarbeiteten Szenarien ableitbar sind. Die intensive Arbeit am zweiten Tag gab den Teilnehmer*innen nicht nur wertvolle Impulse für die Praxis, sondern regte auch zur Weiterentwicklung von Konzepten an, die den Tourismus von morgen nachhaltig prägen könnten.